Inhalt

Installation

Es wird Blender Version 2.66 oder höher vorausgesetzt. Zur Installation lädt man von der Release-Seite die Datei blender_ls3.zip des neuesten Releases herunter. In Blender führt man dann einmalig die folgenden Schritte durch:

  1. File → User Preferences öffnen
  2. Tab Add-on auswählen
  3. Auf Install from file klicken
  4. Die heruntergeladene ZIP-Datei per Doppelklick auswählen
  5. Das Kästchen neben Import-Export: Zusi Scenery Format (.ls3) ankreuzen
  6. Auf Save User Settings klicken

Hinweis: Diese Variante funktioniert nicht, wenn man den aktuellen Repository-Stand per Download ZIP auf Github herunterlädt. Grund dafür ist, dass in dieser Zip-Datei der oberste Verzeichnisname blender_ls3-master einen Bindestrich enthält, womit Python nicht zurechtkommt. In diesem Fall, und wenn man den aktuellen Stand per Git herunterlädt, muss man selbst einen passenden Ordner io_scene_ls3 im Blender-Add-on-Verzeichnis anlegen.

LS3-Export

Der LS3-Export kann unter „File → Export → Zusi-Landschaft (.ls3)“ oder unter „Leertaste → LS3 exportieren“ aufgerufen werden.

Zu beachten ist, dass die Datei und sämtiche verwendete Texturen auf derselben Partition liegen müssen wie das Zusi-Datenverzeichnis. Andernfalls kann der Zusi-3D-Editor sie nicht korrekt laden.

Export-Einstellungen

Varianten
Wird weiter unten erklärt
Export
Legt fest, welche Objekte exportiert werden sollen. Als Veranschaulichung dient die folgende Blender-Szene (gleiche Farben = gleiches Material, der linke Würfel ist ausgewählt).
Alle Objekte
Alle in der Szene befindlichen Objekte werden exportiert.
Ausgewählte Objekte
Nur die in Blender ausgewählten Objekte werden exportiert.
Subsets der ausgewählten Objekte
Alle Subsets, die mindestens einem ausgewählten Objekt enthalten sind, werden exportiert. Für den Export eines einzelnen Subsets genügt es also, ein Objekt aus diesem Subset auszuwählen und diesen Exportmodus einzustellen.
Die Varianten-Sichtbarkeit hat Priorität, d.h. ein ausgewähltes Objekt, das in keiner der zu exportierenden Varianten sichtbar ist, wird auch in der Einstellung „Ausgewählte Objekte“ nicht exportiert.
Mesh optimieren
Aktiviert eine Optimierung zur Reduzierung der Vertexzahl eines Subsets. Das Aktivieren dieser Option ist dringend zu empfehlen, da die exportierte Datei sonst unnötig viele Vertices enthält.

Subset-Export

Es kann manchmal nötig sein, ein Zusi-Mesh-Subset als mehrere Objekte in Blender anzulegen. Beispielsweise könnte ein Wagenkasten zum größten Teil symmetrisch sein, sodass man mit dem Mirror-Modifier arbeiten kann, aber einige Teile wie Beschriftungen könnten nur einseitig vorkommen. In diesem Fall kann man Wagenkasten und Beschriftungen als getrennte Objekte anlegen, ihnen aber dasselbe Material zuweisen. Dann werden sie beim Export automatisch zu einem Subset verschmelzen.

Alle Faces, denen dasselbe Material zugeordnet ist, landen beim Export in demselben Subset. Das ist normalerweise die gewünschte Variante; es entspricht der Funktion „Mesh-Subsets zusammenführen“ im Zusi-3D-Editor. In Spezialfällen kann man in den Eigenschaften eines Objektes einen Subset-Namen vergeben, dann wird dieses Objekt immer in einem anderen Subset als Objekte mit anderem oder leerem Subset-Namen exportiert werden. Normalerweise sollte man aber keinen Subset-Namen vergeben müssen.

Beim Export werden die Subsets sortiert, und zwar erst alphabetisch aufsteigend nach dem Subsetnamen, dann alphabetisch aufsteigend nach dem Materialnamen. Transparente Materialien sollte man also so benennen, dass sie als letztes exportiert werden, beispielsweise „zz_Transparent“.

Varianten-Export

Mehrere Varianten eines Objekts unterscheiden sich oft nur in Details. Ein Beispiel sind unterschiedliche Lackierungen, bei denen im Idealfall nur die Textur ausgetauscht werden muss. Der Exporter unterstützt deshalb die Bauweise, alle Varianten in einer Datei zu bauen. Für Objekte und Texturen kann man festlegen, ob sie in der gerade exportierten Variante sichtbar sein sollen.

Beim Bau kann man mit der Taste „H“ Objekte unsichtbar machen, mit „Alt+H“ werden sie wieder sichtbar. Die Funktion „Varianten anzeigen“ versteckt und zeigt Objekte und Texturen abhängig von der ausgewählten Variante.

Varianten müssen zunächst global für die Szene definiert werden. Dies geschieht in den Szeneneinstellungen: Über die Knöpfe „+“ und „-“ können Varianten hinzugefügt und gelöscht werden, per Doppelklick kann eine Variante umbenannt werden.

Für jedes Objekt und jede Textur kann eine Varianten-Sichtbarkeit festgelegt werden. Dazu ist für jede Variante ein Ankreuzfeld vorgesehen (siehe Screenshot weiter oben). Standardmäßig sind Objekte und Texturen immer sichtbar. Es kann festgelegt werden, dass das Objekt/die Textur nur in den ausgewählten Varianten sichtbar sein soll oder nur in den ausgewählten Varianten unsichtbar sein soll.

Beim Export kann man auswählen, welche Varianten in die exportierte Datei übernommen werden sollen. Wenn man keine Variante ankreuzt, werden die Einstellungen zur Varianten-Sichtbarkeit ignoriert.

In Blender kann man in den Materialeinstellungen Texturen über das Ankreuzkästchen sichtbar und unsichtbar schalten. Normalerweise berücksichtigt das der Exporter, benutzt also die ersten beiden Texturen, die angekreuzt sind. Wenn jedoch beim Export Varianten ausgewählt wurden, werden stattdessen die ersten beiden Texturen genutzt, die in den gewählten Varianten sichtbar sind.

Varianten anzeigen

Diese Funktion erlaubt die Auswahl einer oder mehrerer Varianten (wie beim Export) und blendet die Objekte und Texturen aus, die in den ausgewählten Varianten nicht sichtbar sind. Aufzurufen ist sie im Menü des 3D-Fensters unter „View → Varianten anzeigen …“. Die Varianten-Auswahlliste wird dann im „Tool Shelf“-Bereich auf der linken Seite des 3D-Fensters (Taste T) gezeigt.

Beim Auswählen einer Variante wird die Änderung im 3D-Fenster sofort sichtbar.

Zusi-spezifische Einstellungen

In der Blender-Datei können einige Zusi-spezifische Einstellungen hinterlegt werden. Auf den folgenden Bildern ist zu sehen, wo sich die Bedienelemente des Mesh-Subset-Editors in Blender wiederfinden.

Szeneneinstellungen

Materialeinstellungen

Hinweis zu Nachtfarben

Die Einstellung für die Tagfarben (Ambient und Diffuse) werden in Blender anders vorgenommen als im Zusi-3D-Editor. Auswirkungen hat das bei Objekten, die nachts leuchten sollen. Beispiel: Ein Objekt soll tagsüber weiß sein (#FFFFFF) und nachts gelb leuchten (#FFFF00). Dann muss man im Zusi-3D-Editor und in Blender unterschiedliche Farben einstellen:

ZusiBlender
Diffuseblau (#0000FF)weiß (#FFFFFF)
Nachtfarbegelb (#FFFF00)gelb (#FFFF00)

Der Grund dafür ist, dass Zusi Nachtfarbe und Diffuse addiert, um die Tagfarbe erhalten. Wenn das Exportskript die Farben genauso verwenden würde wie Zusi, müsste man in Blender ein blaues Objekt erstellen. Stattdessen gibt man in Blender die intuitiv richtige Tagfarbe ein, beim Export wird dann in die Zusi-Konvention umgerechnet.

Hinweis zur hexadezimalen Eingabe von Farben

Im Farbwähler von Blender können Farben auch in RGB-Hexadezimalschreibweise eingegeben werden. Die Farbverwaltung von Blender sorgt aber dafür, dass sich die Werte aus Zusi nicht direkt übernehmen lassen. Will man das tun, so muss man in den Szeneneinstellungen unter "Color management" das "Display Device" auf "None" stellen.

Scharfe Kanten

Hinweis: Dieser Abschnitt betrifft nur diejenigen, die Normalen von der Mesh-Optimierung berechnen lassen. Dies wird nicht empfohlen, stattdessen verwendet man die Blender-Funktionen Shade Smooth und Shade Flat.

Es besteht die Möglichkeit, Kanten explizit als scharf zu markieren. Dann werden die Vertices, aus denen diese Kanten bestehen, von der Mesh-Optimierung unabhängig vom Winkel zwischen den Normalen niemals zusammengefasst.

In Blender kann eine Kante unter „Mesh → Edges → Mark sharp“ als scharf markiert werden. (Wenn man im „Tool Shelf“-Bereich auf der linken Seite des 3D-Fensters (Taste T) einen Haken vor „Clear“ setzt, wird die Markierung wieder gelöscht). Scharfe Kanten werden im Editmode blau dargestellt:

Ein Beispiel soll den Unterschied verdeutlichen. Die Kanten des rechten Zylinders sind alle als scharf markiert, die des linken Zylinders nicht.

Diese Objekte werden beide mit aktivierter Mesh-Optimierung exportiert, und zwar so, dass der Normalen-Grenzwinkel größer ist als der Winkel zwischen den Seitenflächen der Zylinder. Der linke Zylinder wirkt daher im Modellbetrachter glatt und rund, beim rechten wurden die Vertices nicht zusammengeführt und man kann man die einzelnen Flächen erkennen:

Stapel-Export

Sind in einem Modell mehrere Varianten enthalten, kann es unter Umständen mühsam sein, sie nach einer Änderung alle einzeln zu exportieren. Für diesen Zweck gibt es die Funktion „Stapelexport LS3“, die mehrere Varianten auf einmal in vorher festgelegte Dateien exportiert.

Dazu muss in der Datei batchexport_settings.xml ein Eintrag für die Blender-Datei angelegt werden. Das Dateiformat ist in der Datei selbst beschrieben.

Tipps und Tricks

Material "Unsichtbar"

Ein Material mit Namen "Unsichtbar" wird beim Export ignoriert. Man kann ein solches Material einer Fläche zuweisen, die nur dazu dient, die Normalen einer anderen Fläche zu beeinflussen, etwa beim Einsatz von Smooth Shading.

Material-Texturen vs. Face-Texturen

In Blender können sowohl einem Material Texturen zugeordnet werden (im Reiter Textures im Properties-Panel) als auch einzelnen Faces (durch Auswahl eines Bildes im UV/Image Editor, während die Faces markiert sind – erst dadurch wird die Textur auch im Blender-3D-Fenster angezeigt). Der LS3-Exporter ignoriert die zweite Einstellung und beachtet nur die im Material definierten Texturen. Das kann man nutzen, um für das Texturieren eine hochauflösende und verlustfrei komprimierte PNG-Variante der Textur zu nutzen, während in den Materialeinstellungen (und damit im exportierten Modell) eine niedriger aufgelöste DDS-Variante der Textur angegeben wird.

LS-/LS3-Import

Der LS3-Import kann unter „File → Import → Zusi-Landschaft (.ls3)“ oder unter „Leertaste → LS3 importieren“ aufgerufen werden. Ebenso kann man unter „File → Import → Zusi-2-Landschaft (.ls)“ oder unter „Leertaste → LS importieren“ Zusi-2-Landschaftsdateien importieren

Der Pfad zum Zusi-Datenverzeichnis wird unter Windows aus der Registry ausgelesen. Unter anderen Betriebssystemen muss man den Pfad manuell einstellen. Eine Anleitung dazu findet sich in der Datei zusiconfig.py.default.